Dry Farming im Niger
Der Niger ist laut UN das am wenigsten entwickelte Land der Welt. Der Großteil der Bevölkerung arbeitet als Kleinbauer:innen. Doch Trockenheit und Winderosion zerstören oft die Ernten.
Setzlinge, die im Gewächshaus angezüchtet wurden, sind keine Lösung, weil sie auf den Feldern ohne Bewässerung meist nicht überleben.
Die Eden Foundation erforscht seit 1988, welche Pflanzenarten vollkommen ohne künstliche Bewässerung auskommen können. Viele alte Baum- und Buscharten, die Früchte tragen, wurden abgeholzt und sind in Vergessenheit geraten. Auf dem Forschungsfeld hat Eden bereits mehr als hundert dieser Sorten erprobt — teilweise über Jahrzehnte.
Die Samen der robustesten Pflanzen werden gesammelt, vermehrt und kostenlos an die lokalen Bauernfamilien gegeben.
Dabei melden sich die Farmer:innen aus eigener Initiative bei Eden. Sie müssen selbst von der Idee überzeugt sein, denn es braucht viel Geduld, bis die Büsche groß sind und Früchte tragen. Oft sieht man in den ersten Jahren kaum Wachstum, da die Pflanze erst einmal starke Wurzeln ausbildet, um an Wasser zu kommen.
Aber sind die Pflanzen groß, können sie eine ganze Familie ernähren, selbst wenn es Monate lang nicht regnet. Oft sind es die Frauen, die sich um die Bäume kümmern und die die Früchte auf dem Markt verkaufen. Sie tragen so zum Einkommen bei. Das stärkt ihre Rolle in der Familie und sorgt für mehr Gleichberechtigung.
Die Bäume schützen die restlichen Felder vor dem trockenen Wind, so dass auch dort wieder mehr angebaut werden kann. Und durch die erneuerte Vegetation kommt die Tierwelt zurück, die lange vertrieben war.
Mittlerweile haben fast 30.000 Familien Edens Pflanzen ausgesät.