Erlaubt Gambia die Genitalverstümmelung von kleinen Mädchen und Frauen bald wieder?
Wir müssen handeln!
Weibliche Genitalverstümmelung (englisch “Female Genital Mutilation” FGM) ist eine schwere Menschenrechtsverletzung.
Die Stiftung Mensch und Tier fördert deshalb Projekte, die aktiv dazu beitragen, FGM zu beenden.
Genaue Zahlen gibt es nicht, aber UNICEF geht davon aus, dass weltweit mindestens 230 Millionen Mädchen und Frauen betroffen sind.
Bei dem Eingriff werden die äußeren Geschlechtsorgane der Mädchen entfernt, meist inkl. der Klitoris. Es gibt verschiedene Formen, aber alle sind traumatisierend für die Betroffenen und hoch riskant. Viele Mädchen sterben durch schlecht durchgeführte Schnitte.
Oft werden schon sehr junge Mädchen verstümmelt. In Gambia z.B. wurde der Eingriff bei fast allen (92%) der Betroffenen bereits im Alter zwischen 0–9 Jahren vorgenommen.
Selbst in Ländern, in denen FGM offiziell verboten ist, wird es oftmals noch praktiziert. Trotzdem ist ein Verbot eine wichtige Grundlage für die Abkehr dieser Tradition.
Die Republik Gambia hatte FGM 2015 bereits verboten und unter Strafe gestellt. Jetzt droht dieser Fortschritt wieder rückgängig gemacht zu werden. Die gambische Nationalversammlung hat einem Gesetz zur Rücknahme des Verbots in erster Lesung bereits zugestimmt.
Im Juni kommt es zur finalen Abstimmung im Parlament.
Sollte das Gesetz beschlossen werden, wäre FGM wieder legal!
Eine breite Front an NGOs und Aktivist:innen tut alles, um dies zu verhindern.
Unsere Förderpartner:innen arbeiten aktuell primär in Kenia gegen FGM, sie sind aber auch in internationalen Netzwerken aktiv, um die Aktivisten in Gambia zu unterstützen.
Was können wir von hier aus tun?
- Machen Sie auf das Thema aufmerksam, in den Sozialen Medien und im Freundeskreis. Dabei hilft Ihnen diese Faktenseite.
- Teilen Sie fundierte Infos von glaubwürdigen Organisationen zur aktuellen Situation in Gambia, wie z.B. diesen Artikel von Zinduka e.V. oder dieses Statement der UNFPA.
- Unterzeichnen Sie die beiden größten Online-Petitionen auf Avaaz.org und auf Change.org.
- Schreiben Sie deutsche Medien an, mit der Bitte über die Situation in Gambia zu berichten. Das geschieht hierzulande aktuell erstaunlich wenig.
- Spenden Sie für eine NGO Ihres Vertrauens, die sich direkt in Gambia gegen FGM einsetzt oder in internationalen Anti-FGM-Netzwerken zusammen mit anderen Aktivisten dagegen kämpft. Empfehlen können wir die Kampagne #TogetherWeEndFGM.
Vielen Dank!
Trotz des Verbots sind in Gambia 73% der Mädchen und Frauen zwischen 15 und 49 Jahren von FGM betroffen.
Johnuniq, FGM prevalence UNICEF 2016, Daten aktualisiert von Stiftung Mensch und Tier (2022), CC BY-SA 4.0